Lean Startup

Mit dem Buch „Lean Startup“ hat Autor Eric Ries eine neue Bewegung ins Leben gerufen, deren Schwerpunkt in einer Hinwendung zur Kundenentwicklung liegt. Gemeint ist damit, dass die Entwicklung und Verbesserung von Produkten oder Dienstleistungen nicht innerhalb des Unternehmens durchdacht, umgesetzt und dann präsentiert wird. Statt dessen wird über viele kleinere Experimente versucht herauszufinden, was die Kunden wirklich brauchen und haben wollen.

Lean Startup Regelkreis

Dementsprechend ist eine der Kernpraktiken von Lean Startup auch die Anwendung eines angepassten Regelkreises, basierend auf dem bekannte Plan-Do-Check-Act-Regelkreis, wie er auch von vielen agilen Vorgehensweisen verwendet wird. Statt Plan-Do-Check-Act heißt es hier Build-Measure-Learn. Build besteht dabei aus dem Aufstellen einer Hypothese für eine sinnvolle Verbesserung des bestehenden Produktes. Diese sollte klein gehalten werden, um schnell umsetzbar zu sein und für den Fall eines Fehlschlags wenig Kosten zu verursachen. Zudem muss überlegt werden, auf welche Weise die Hypotheses überprüfbar ist bzw. was man messen muss, um die Hypothese zu belegen.

Die eigentliche Messung findet dann im Measure statt. Im Allgemeinen heißt das, dass dem avisierten Kundenkreis die Verbesserung präsentiert und die Reaktion darauf gemessen wird. Interessant und sicherlich auch gewöhnungsbedürftig ist dabei, dass die Verbesserung nicht unbedingt wirklich umgesetzt werden muss. Je nach dem, was gemessen werden soll, reichen auch entsprechende Fragestellungen, Teaser oder ähnliches aus. Belegt wird dies durch ein Beispiel aus dem Buch. Hier stellt ein Unternehmen die Hypothese auf, dass sich Papageienkäfige gut online verkaufen lassen. Dafür wird eine Seite erstellt, die den Verkauf solcher Käfige ankündigt, ohne die Käfige bereits zu produzieren. Gemessen wird die Anzahl der Interessenten, die Ihrem Wunsch durch Klick auf einen entsprechenden Link auf der Seite Ausdruck verleihen. Als ausreichend Interessenten geklickt haben, wurde tatsächlich ein entsprechender Verkauf gestartet. Der aus vielen Umfeldern bekannte A/B-Test ist ein weiteres Verfahren, das hier zum Einsatz kommen kann.

Und damit sind wir auch beim letzten Bestandteil des Regelkreises – Learn. Durch die Auswertung der Ergebnisse erfährt man, ob die eigene Hypothese tatsächlich trägt. Dabei geht es nicht immer um absolute Zahlen. Man muss sich nur vorher im Klaren darüber sein, was man misst und welche Bedeutung die Ergebnisse haben sollen. Wurde die Hypothese belegt, kann die Verbesserung tatsächlich und mit wenig Risiko umgesetzt werden. Mit einer neuen Hypothese beginnt dann der Kreis von vorne.

Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, wie Lean Startup funktioniert und welche Schlüsse Sie für Ihre eigene Situation und Ihre Organisation daraus ziehen können, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir klären gemeinsam mit Ihnen, wo und wie Sie Lean Startup einsetzen können.